Masturbation

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Masturbation bezeichnet die sexuelle Stimulation der Geschlechtsorgane, meistens mit den Händen ausgeführt und mit dem Ziel der sexuellen Erregung bis hin zum Orgasmus. Ein Mensch kann sowohl sich selbst masturbieren (auch Selbstbefriedigung, Wichsen oder Onanie genannt) als auch einen anderen Menschen (eine Form von Petting).

Selbstbefriedigung

Manche Menschen beginnen bereits im Mutterleib zu masturbieren [1] andere als Kleinkind oder auch erst später in der Pubertät. Das macht deutlich, dass auch Kinder schon sexuelle Wesen sind. Einmal auf den Geschmack gekommen, machen die meisten Menschen damit weiter, jedenfalls so lange sie gesundheitlich dazu in der Lage sind.

Gelegentlich masturbieren kleine Kinder, die noch kein Schamgefühl haben, auch in Gegenwart anderer und möglicherweise sogar fremder Menschen. Ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene bevorzugen dagegen in der Regel eine Umgebung, in der sie unbeobachtet sind. Das "Erwischtwerden" durch die Eltern gehört für die meisten Jugendlichen zu den peinlichsten Erlebnissen.

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass auch Tiere masturbieren, z.B. Affen. Auch alle möglichen Haustiere vertreiben sich mit dieser Tätigkeit die Zeit, wie zahlreiche bei YouTube verfügbare Videos beweisen.

Während anfangs (also meistens in der Kindheit oder frühen Jugend) vor allem eine auf sich selbst bezogene Erregung vorliegt (Erregung durch mechanische Reizung der Genitalien bzw. Genießen des eigenen Körpers), kommen später sogenannte objektbezogene "Wichsvorlagen" externer (Fotos, Videos, Texte, Beobachtungen, ..) und interner Art (Phantasien) hinzu.

Gegenseitige Masturbation

Einen noch stärkeren Reiz kann die Anwesenheit bzw. Teilnahme eines zweiten, sexuell attraktiven oder geliebten Menschen sein. Wie bei anderen sexuellen Praktiken sind alle möglichen Kombinationen von Geschlecht (also hetero- oder homosexuell) und Alter möglich.

Bedeutung der Masturbation für Pädos

Für Pädos ist Masturbation oft die einzige sexuelle Betätigung, entweder weil sie gerade keine Beziehung zu einem Kind haben oder das Ausleben von Sexualität mit einem Kind ablehnen (s. Edelpädo).

Masturbation wird häufig - besonders von Menschen, die bereits Erfahrung mit zwischenmenschlicher Sexualität gemacht haben Quellenangabe fehlt![2] - als minderwertiger Ersatz für Sex mit anderen Menschen gesehen. Ob das gerechtfertigt ist, ist allerdings fraglich, denn das Orgasmuserleben ist in beiden Fällen gleich. Nur der soziale Aspekt von Sex wird bei der Selbstbefriedigung vernachlässigt. [3]

Gesundheitliche Auswirkungen

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass der Körper sich bei häufiger Masturbation an das Masturbieren gewöhnt. Dann fällt es zunächst nicht leicht, das Masturbieren einzuschränken, falls man sich dazu entschließt. Das Problem ist aber deutlich geringer als bei Alkohol- und Drogenmissbrauch, weil durch sexuelle Erregung das Denkvermögen nicht in gleicher Weise beeinträchtigt wird, und normalerweise auch nur für eine kurze Zeit. Nach einem Orgasmus ist man schnell wieder voll bei Verstand und kann sich überlegen, ob eine weitere Stimulation wirklich sinnvoll ist. Das gilt natürlich nur, wenn man nicht gleichzeitig noch Alkohol oder andere Drogen konsumiert. Außerdem ist die Dosis sowieso nicht beliebig steigerbar, denn es kann nur eine begrenzte Zahl von Orgasmen pro Tag erreicht werden.

Gefährlich besonders bei Selbstbefriedigung können Sexunfälle sein, weil man alleine ist und daher sofortige Hilfe nicht erwartet werden kann. Da eine Beschränkung der Atmung die sexuelle Erregung steigern kann, ziehen sich manche Onanisten Tüten über den Kopf, und es kommt vor, dass sie diese nicht mehr schnell genug entfernen können, weil sie vorher ohnmächtig werden.

Durch Luftanhalten wird im Prinzip der gleiche Effekt erreicht, ohne dass man die Gefahr des Erstickens eingeht. Ständige Hypoxie dürfte aber auch nicht besonders gesund sein.

Abgesehen davon sind keine negativen Auswirkungen von Masturbation bekannt, auch wenn lange Zeit die Vorstellung kursierte, dass Masturbation zu schlimmen Krankheiten wie "Rückenmarkserweichung" führt.

Rechtliche Bewertung

Da Masturbation eine sexuelle Handlung ist, wird Masturbation vor oder mit einem Kind sowie Masturbation eines Kindes vor einer anderen Person i.d.R. als sexueller Missbrauch bewertet.

Ebenso gelten pornographische Foto- und Filmaufnahmen sowie Schilderungen von Masturbation unter Beteiligung eines Kindes als Kinderpornographie, insbesondere wenn kein geeigneter Kontext vorliegt (z.B. Kunst, Wissenschaft, sexuelle Aufklärung).

Masturbation eines Mannes in der Öffentlichkeit unter Belästigung Dritter erfüllt den Straftatbestand des Exhibitionismus.

Verarbeitung in Literatur und Filmen

  • André Gide leitet seine Autobiographie Stirb und Werde (Si le grain ne meurt) mit einer Onanieszene ein; als kleiner Junge vergnügte er sich in Anwesenheit seiner Bonne unter einem großen Tisch, dessen Decke bis zum Boden herabfiel, mit dem Sohn der Portiersfrau: »nebeneinander, doch immerhin nicht miteinander, hatten wir das, was man, wie ich späterhin erfuhr, 'schlechte Gewohnheiten' zu nennen pflegt«
  • In dem Film Crazy gibt es eine Szene, in der einige Jungen Kekswichsen praktizieren, d.h. sie stehen onanierend um einen Keks herum und versuchen diesen mit dem Ejakulat zu treffen. Der Verlierer muss den Keks essen.
  • Der belgische Aufklärungsfilm "Sexuele Voorlichting" von 1991 (heute auch unter dem engl. Titel "Puberty: Sexual Education for Boys and Girls" erhältlich, Produktion und Regie: Roland Deronge) zeigt einen etwa zwölfjährigen Jungen und ein Mädchen ungefähr gleichen Alters beim Masturbieren, wobei alle Aktionen in natura bewundert werden können (bis auf die Ejakulation), was für solche Filme wohl eher ungewöhnlich ist.

(bitte ergänzen)

Quellen

  1. http://www.ted.com/talks/lang/eng/mary_roach_10_things_you_didn_t_know_about_orgasm.html
  2. Quelle für die Behauptung wär nett (Studie?)
  3. Hier gibt es doch wunderbares Material wie z.B. die AHS-Tagung zu Selbstbefriedigung als vollwertige Sexform, das man unbedingt zitieren sollte!