Metastudie Rind, Bauserman, Tromovitch

Aus BoyWiki

Dieser Artikel fasst die von Bruce Rind, Robert Bauserman und Philip Tromovich veröffentlichte Abhandlung:

A Meta-Analytic Examination of Assumed Properties of Child Sexual Abuse Using College Samples, Psychological Bulletin 124(1), 22-53 (August 1998) [1]

zusammen, die zu einer breiten wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte führte und in gewisser Weise in ihrer »Verurteilung« durch das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gipfelte.

Zitate in unserer Übersetzung stammen, sofern nicht anders angegeben, aus dieser Arbeit.


Zusammenfassung

Es ist eine bei Laien wie Fachleuten gleichermaßen verbreitete Überzeugung, dass der sexuelle Missbrauch von Kindern (engl. Child Sexual Abuse, im folgenden abgekürzt als CSA) unabhängig vom Geschlecht bei jedem Betroffenen schwere Schäden verursache. Die Autoren untersuchten diese Annahme anhand von 59 Arbeiten, die auf Stichproben von College-Studenten beruhten. Studenten mit CSA erwiesen sich in der Metaanalyse als etwas weniger ausgeglichen als die Kontrollgruppe (Studenten ohne CSA). Dies ließ sich jedoch nicht auf den sexuellen Missbrauch zurückführen, da CSA mit einem gestörten familialen Umfeld vermengt war, dieses einen erheblich größeren Teil der Varianz erklärte, und schließlich dieser Zusammenhang nichtsignifikant wurde, wenn man das familiale Umfeld als Störgröße einführte. Nach eigenen Angaben waren negative Empfindungen und Nachwirkungen als Folge von CSA weder zwingend noch intensiv. Männer nannten deutlich weniger negative Konsequenzen als Frauen. Die Ergebnisse aus den Collegestichproben waren vergleichbar mit denen aus der Gesamtbevölkerung. Weitverbreitete Überzeugungen hinsichtlich der Konsequenzen von CSA bestätigten sich nicht.

Quellen