Text of the Boylove Manifesto

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Das Boylove-Manifest

Wer sind wir?

Boylove ist ein weltweites Phänomen, das mit jedem Geschlecht, jeder Rasse, jeder Nationalität, jedem Alter, jeder religiösen Überzeugung und jeder Weltanschauung einhergehen kann. Boylove beschreibt eine spezielle Art soziokultureller Beziehungen zwischen Menschen. Boylove gab es schon immer, gibt es noch und wird es immer geben.

Boylove gliedert sich sexualwissenschaftlich gesehen ein in die Kategorie "Pädophilie". Als Boylover können wir aber nur für uns sprechen, so dass feministische Ansätze zur problemlösung hier nicht diskutiert oder vertreten werden. Wir wollen weder die Liebe von frauen zu Jungen hier vertreteten, noch die Liebe von Männern zu Mädchen. Dieses Manifest behandelt die Liebe zwischen Menschen männlichen Geschlechts.

Als Boylover nehmen wir Abstand vom Themenkomplex des "sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen". Wir wehren uns gegen eine Diskussion, die in keiner Art und Weise zwischen den verschiedenen Arten von sexuellen Beziehungen zwischen unterschiedlichen Alterstufen differenziert.

Dieses Manifest drückt die Meinung seines Autors aus. Der Boylover existiert nicht. Auch unter Boylovern gibt es so viele Meinungen wie Menschen!

An wen richtet sich dieser Text?

Dieses Manifest richtet sich an alle Boylover, ihre Freunde und Freundinnen. Weiter an alle Kinder, die mit dem Problemfeld konfrontiert worden sind oder noch werden. Es richtet sich an Eltern, Erzieher, Lehrer und alle Menschen, die beruflich oder privat mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Es richtet sich an Menschen, die als Therapeuten mit Kindern und Jugendlichen, wie auch mit Boylovern zu tun haben. Weiter richtet sich das Manifest an alle Interessierten, die sich mit dem Themenkomplex "Boylove" auseinander setzen möchten.

Das Manifest soll ein Beitrag zur Meinungsbildung sein. Wir wollen niemanden dazu überreden, unsere Positionen in dieser Diskussion einzunehmen, aber wir wollen unseren Standpunkt darlegen und in die Diskussion einbringen.

Warum wird dieses Manifest veröffentlicht?

Die Diskussion um Sexualität zwischen unterschiedlichen Altersgruppen, insbesondere zwischen Kindern und Erwachsenen, ist in eine argumentative Sackgasse geraten. Der Diskurs zwischen den Interessengruppen findet nicht mehr statt. Eine einseitige Schuldzuweisung von seiten der selbsternannten Kinderschützer gegenüber Boylovern hat die Grenze überschritten, die das Gerücht von der vermeintlichen Wahrheit trennt. Eine über Jahrhunderte währende repressive Sexualmoral hat den Nährboden dazu geliefert. Indem kindliche Sexualität tabuisiert wurde, ist im Bewusstsein der Menscheit der Gedanke entwickelt worden, dass eine kindliche Sexualität nicht vorhanden sei. Dieses Tabu wurde seit Sigmund Freud aufgebrochen, allerdings wurde gleichzeitig versucht, die neu entdeckte kindliche Sexualität durch Verbote und gesellschaftliche Ächtung zu kanalisieren. Repressive Machtstrukturen, die innerhalb der Beziehung Erwachsener-Kind schon immer bestanden, wurden auf die Sexualität erweitert, dergestalt, dass die erwachsene Gesellschaft dem Kind vorschreibt, wie es mit seiner Sexualität umzugehen hat. Der Versuch, mit Verboten zu erziehen, führt im kind zu einer Konfliktsituation, die traumatische Folgen haben kann. Die Diskrepanz zwischen eigenen Wünschen und den gesellschaftlichen Beschränkungen erlaubt dem Kind nicht, eine gesunde Sexualität zu entwickeln; sie wird auch im Erwachsenenalter zu psychischen Folgeschäden führen.

So ist dieses Manifest der Versuch einer Gegendarstellung einerseits, andererseits ein Beitrag zur Befreiung der Kinder und der Erwachsenen von einer falsche Prämissen setzenden Sexualmoral. Im Hinblick auf die soziokulturelle Position des Boylovers wird auch versucht, ethische Grundsätze darzustellen, insbesondere, indem auf die Rechte und Pflichten des Boylovers eingegangen wird.

Was ist Boylove?

Boylove lässt sich nicht auf den sexuellen Aspekt einer Beziehung reduzieren. Sexualität spielt innerhalb einer Boylove-Beziehung die selbe Rolle, wie innerhalb jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Sie kann demnach nicht nicht vorhanden, sondern nur latent vorhanden oder explizit vorhanden sein. Eine Beziehung, die nur aus sexuellen Kontakten besteht, fällt jedoch nicht in den Bereich "Boylove", da dieser Begriff einiges mehr beinhaltet.

Ein Boylover erstrebt eine freundschaftliche Beziehung zu einem Jungen, die Sexualität nicht zwingend beinhaltet, aber auch nicht zwingend ausschliesst. Das Liebenswerte eines Jungen sieht der Boylover aber nicht in erster Linie in dessen Körper, sondern in dessen Wesen. Das "kindliche" oder "jungenhafte", das dem Jungen eigen ist, wirkt faszinierend auf den Boylover. Eine sexuelle Faszination schliesst das nicht aus, beinhaltet es aber auch nicht notwendigerweise. Ein Boylover versucht, auf das Wesen eines Kindes, das ihm so anziehend erscheint, keinen negativen Einfluss zu nehmen. Verängstigung, Machtausübung, Aggressivität gehören nicht zu den Handlungsstrategien eines Boylovers innerhalb einer Beziehung. Natürlich können diese Strategien nie ganz ausgeschlossen werden. Diese entsprechen aber nicht dem hier vertretenen Bild des Boylovers und sind gesellschaftlich zu ahnden.

Die Boylove-Beziehung.

Die Anziehung, die ein Junge auf einen Boylover ausübt, wirkt erfahrungsgemäss gegenseitig. Der Junge fühlt sich von einem Boylover ernst genommen. Die als Repressionen erlebten Machtstrategien der erwachsenen Gesellschaft dem Jungen gegenüber, die sich in Verboten und Erniedrigungen manifestieren, spielen in einer Boylove-Beziehung keine Rolle. Hier erlebt der Junge sich selbst als Persönlichkeit, die eine eigene Meinung, eine eigene Geschichte und vor allem einen eigenen, für ernst genommenen Stellenwert innerhalb eines sozialen Gefüges haben darf. Seine Meinungsäusserungen werden ernst genommen und nicht als unreif abqualifiziert. Sein Wesen, wie sein Körper, werden ganzheitlich wahrgenommen, als etwas Vorhandenes und nicht als etwas Wachsendes, als reine Vorstufe zu einem Erwachsenen.

In der heutigen Gesellschaft spielen Kinder oft die Rolle des werdenden. Ihre Existenz wird lediglich als Vorstufe zu einer später zu erreichenden Totalität gesehen. Der Masstab, der angelegt wird, um zu bestimmen, was Kinder tun und lassen sollen, ist derjenige des werdenden Erwachsenen. Dem kindlichen Wesen wird die Maske des gesellschaftlich akzeptierten Erwachsenen aufgelegt. Was hervorsteht, wird durch "Erziehung" und Schule abgeschnitten.

In einer Boylove-Beziehung geht der ältere Partner auf das kindliche Wesen ein, er fördert es und versucht nicht, es in ein Korsett zu pressen. Diese Akzeptanz des eigenen Charakters erfährt der Junge als wohltuend. Er kann sich entfalten, er wird als Persönlichkeit und Partner ernst genommen.

Auch wenn der Boylover bemüht ist, Machtverhältnisse innerhalb der Beziehung gar nicht aufkommen zu lassen, bzw. sie abzubauen, so kann nicht darüber hinweggesehen werden, dass strukturelle Machtunterschiede, die von der gesellschaftlichen Ordnung vorgegeben sind, vorkommen. Hier liegt eine Gefährdung der Beziehung. Der verantwortungsvolle Boylover muss sich dieses Machtgefälles bewusst sein und muss es unter Umständen innerhalb der Beziehung zur Sprache bringen. Die ständige Selbstreflexion gehört somit zum inneren Wesen einer Boylove-Beziehung.

Welche Rechte hat der Junge?

Das Recht des Jungen auf ungestörte Entwicklung seiner Persönlichkeit und Sexualität muss als Massstab innerhalb des Beziehungskomplexes Boylover-Junge gelten. Als Störungen werden gemeinhin aggressives Aufdrängen eines Kontaktes gewertet, sei dieser physischer oder psychischer Natur. Andererseits stellt aber auch das eine Störung dar, was dem Jungen verbietet, seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln und seine Sexualität unbeschwert und lustvoll zu erleben. Der Boylover hat die Pflicht, eine Beziehung nach den Wünschen und Forderungen des Jungen zu führen. Er hat die Pflicht, nachzufragen und die Rechte des Jungen zu respektieren. Das Recht des Jungen auf Autonomie bleibt dem Boylover oberstes Gebot.

Der Junge hat das Recht auf Schutz vor Missbrauch, sei dieser körperlicher oder psychischer Art. Wird einem Jungen aber verboten, von seinem Recht auf zwischenmenschliche Beziehungen, auf das Erfahren und Geben von Liebe und auf das Erfahren und Erleben der eigenen Sexualität Gebrauch zu machen, so ist das ebenso Missbrauch. Auch hier ist der Respekt der Erwachsenen dem Jungen gegenüber unverzichtbar!

Welche Forderungen haben wir?

Wir fordern das Recht auf eine eigene Sexualität, sowohl für Jungen als auch für Boylover.

Wir fordern das Überdenken einer Sexualmoral, die elementare Rechte der Menschen missachtet und sowohl Kindern als auch denen, die sie lieben, bereits den Gedanken an sexuelle Betätigung verbietet.

Wir fordern, dass eine durch medizinische, psychologische oder religiöse Vorurteile geprägte Einstellung gegenüber der kindlichen Sexualität nicht als Massstab einer neuen Sexualmoral gelten darf.

Wir fordern, dass sowohl Boylover als auch Kinder in die laufende Diskussion um Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern einbezogen werden. Momentan beteiligen sich an der Diskussion Menschen, die ihr Wissen von kindlicher Sexualität aus Büchern und Statistiken beziehen. Die Einbindung derjenigen in den Diskurs, die davon direkt betroffen sind, ist unabdingbar. Es geht nicht an, dass Menschen sich zu Anwälten einer Altersschicht ernennen, ohne diese Altersschicht je danach befragt zu haben, ob sie diese Art Anwalt überhaupt will.

Wir fordern freie Meinungsäusserung in den Medien. Da momentan vor allem das Internet als Plattform für Boylover unter Beschuss steht, fordern wir, dass auch Boylovern das gleiche Recht wie allen Menschen zugestanden wird: solange nicht zu Straftaten aufgerufen wird, bzw. solange nicht der Inhalt einer Meinungsäusserung selbst eine Straftat darstellt, dürfen Internet-Seiten von Boylovern und über Boylove nicht zensiert werden.

Wir fordern die Möglichkeit der repressionslosen Kommunikation von Boylovern untereinander, da nur so eine Sexualethik erarbeitet werden kann. Der alleingelassene Boylover wird eher zur Gefahr für Jungen als derjenige, der sich in einer regulativen Gemeinschaft eingebunden fühlt.

Wir fordern als wichtigsten Punkt das Überdenken des Bildes der Kindheit in der Gesellschaft. Solange ein Kind nicht als eigenständiger Mensch ernst genommen wird, solange wird es auf Anwälte angewiesen sein und solange wird es seine Persönlichkeit und seine Sexualität nicht frei entfalten können.

1997 by jay_h

thanks to ahs/green/RedBaron/Steffen/a lot of boylovers where I found inspiration.

Dieses Manifest darf und soll verbreitet werden. Links darauf oder Einbindung in eigene Pages sind willkommen, aber bitte mit Autorangabe.